Freitag, 27. Oktober 2017

Wenn alles gesagt ist bleibt immer das Meer

Mittlerweile ist es Oktober geworden.
Der Tag hat heute mit Sturm begonnen. Es wird wohl einer von vielen. Ich merke wie ich mir diese friesiche Gelassenheit ins Gemüt rieseln lasse und es annehme wie es ist.  Das Wetter kannst du nicht ändern und der Rest wird sich finden.
Ich fahre in die Goldschmiede. Auch im schlimmsten Sturm sitzt man  auf dem Fahrrad.. machen ja alle hier so...
Ich fahre durch Straßen auf denen ich nun schon so monatelang gefahren bin und doch ist es jeden Tag neu.
So ist das also mitten in diesem Lebenstraum zu leben.   Wege zu gehen und dazu beizutragen, dass die Furchen rechts und links etwas tiefer werden weil man ebend jeden Tag diesen Weg nimmt.  Teil werden.
Teil werden von einem Ort an dem man normalerweise Urlaub macht.
Dieses Klischee vom Urlauben und Arbeiten... haben wir alle schon gehört. Und ja noch so einer ganzen Saison sitze ich hier mit Sturm im Herzen und vor der Tür und ziehe den Hut vor den Insulanern. Ihr haltet aus.
Ihr arbeitet hart und lasst es euch nicht anmerken das ihr auch mal müde seid. Ihr erklärt Fragen über das Leben hier und welche Fähre am liebsten wann fährt. Man wird nicht müde sich über das Meer zu freuen und vor Möwen die das Eis klauen zu warnen. Man geht die selben Wege jeden Tag und wird so ganz leise still und heimlich Teil des Ganzen. Teil dieser Insel. Das Meer wird Freund und der Sand in deinen Taschen dein stiller unaufgeregter Begleiter.

Das macht es eben aus, dieses Urlaubsgefühl das Leben am Meer. Das allerdings auch dieses Ankommen einen Preis hat, dass spricht sich leise gegen den Wind immer noch atmen beraubenden  Schönheit hier.

Dann gibt es sie die Momente da  tobt der Sturm  in mir.
Es gab viel Umbruch, viel Ankommen viel loslassen. Manches mal zuviel um es zu ertragen.  Aber auch das ist Leben, Sturm aushalten und bemerken das es irgendwann besser wird der Himmel aufklart und der Tag einfach von neu beginnt.
Und ich gehe ans Meer und weiß ich muss mich ausruhen. Ausruhen von dem immer da sein, ausruhen vom immer gute Laue haben, ausruhen vom Geben und ausruhen vom immer Sonne hinter Wolken sehen. Das Meer ist ein zuverlässiger Begleiter in solchen Dingen.  Hier darf das sein. Hier an diesem Ort ist es ok wenn die Sonne nicht sofort hervor geredet werden kann. Das ist auch ankommen. Annehmen dürfen und sein dürfen und sein lassen. 
Das Meer zeigt sich die Tage in allen Schichten aus grau und es zeigt dir das das grau auch mal eine ganz schöne Farbe sein kann. Das es nicht immer strahlendes Blau braucht um wirklich zu überzeugen.
Vielleicht gehört auch das zum ankommen, zur erwachsen sein und werden.
Dinge so annehmen wir sie sind und auch wenn es Nicht immer die Guten sind.
Letztendlich wird es dann doch gut. Auch wenn das einfach etwas mehr Geduld braucht und Zuversicht.

Ich wünsche euch, wo immer ihr seid,eben diese Geduld und den Blick auf das wahre gute einfache Grau das sich einem nicht erklären muss. Dem man sich nicht erklären muss, das einfach nur da ist... in Ruhe .
Alles Liebe Martina








1 Kommentar:

  1. Liebe Martina,
    das klingt trotz allem sehr schön, dort auf dieser Insel zu sein und den Alltag so zu nehmen und zu erleben wie er eben kommt. Den Sturm akzeptieren, Diese wunderbaren Insulaner in Ihrem Streben nach glück zu begleiten und teil dieser Gemeinschaft sein. Es scheint so, dass du nirgendswo anders je hättest glücklich werden können. Ich beneide und gönne dir dieses Glück.

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